Neue Hilfeleistungs-Löschgruppenfahrzeuge für Remscheid

Die Stadt Remscheid hat vier neue Hilfeleistungs-Löschgruppenfahrzeuge (HLF20) beschafft. Die Fahrzeuge ersetzen Altfahrzeuge. Zwei Fahrzeuge sind bei der Berufsfeuerwehr und zwei Fahrzeuge bei der Freiwilligen Feuerwehr stationiert.

 

Feuerwehr Remscheid

Das Hilfeleistungs-Löschgruppenfahrzeug (HLF20) dient zur Brandbekämpfung sowie zur technischen Hilfeleistung. Es wird bei Brandeinsätzen sowie aufgrund seiner relativ umfangreichen Hilfeleistungsbeladung z.B. zur Unterstützung bei schweren Verkehrsunfällen eingesetzt. Mit dem HLF20 können erste Hilfsmaßnahmen eingeleitet werden, bis ggf. Fahrzeuge mit erweiterter Hilfeleistungsbeladung (Rüstwagen) eintreffen. Die Fahrzeuge nehmen mit einer Gruppe (8 Einsatzkräfte) eine Taktische Grundeinheit auf.

Sie bilden bei der Feuerwehr das Grundgerüst im Fuhrpark und können nahezu das gesamte Spektrum anfallender Einsatzlagen abdecken. Insgesamt verfügt die Feuerwehr Remscheid über neun Hilfeleistungs-Löschgruppenfahrzeuge (HLF). Die bisher verwendeten Fahrzeuge werden ausgemustert, an einem anderen Standort nach technischer Überholung verwendet oder als technisch-taktische Reserve und als Ausbildungsfahrzeug eingesetzt. Ein zur Ausmusterung anstehendes Fahrzeug ist bei der Berufsfeuerwehr seit 2003 im Dienst und hat dabei über 95.307 km Laufleistung und mehrere Tausend Einsätze absolviert. Ein deutlich kleineres Hilfeleistungs-Löschgruppenfahrzeug 10 bei der Löscheinheit Lüttringhausen aus 1997 wird im Zuge der Neubeschaffung ersetzt.

In einem Arbeitskreis mit Angehörigen der Berufsfeuerwehr und der Freiwilligen Feuerwehr wurde ab 2018 die Leistungsbeschreibung für die Fahrzeuge vorbereitet. Am 10.02.2020 erfolgte die europaweite Ausschreibung und am 24.04.2020 die Auftragsvergabe. Den Zuschlag für die Lieferung der LKW-Fahrgestelle erhielt die Firma MAN Trucks & Bus Deutschland GmbH. Mit dem Ausbau zu einem Feuerwehrfahrzeug wurde die Firma Schlingmann aus Dissen beauftragt.

Foto: Feuerwehr Remscheid

Die feuerwehrtechnische Beladung lieferte die Firma Peter Schmitt aus Erkrath. Grundlage für die Fahrzeuge sind Lastkraftwagen-Fahrgestelle MAN TGM 15.320 4×2 BL, Typ N16 mit Straßenantrieb, einem Achsabstand von 4.125 mm und einer zul. Gesamtmasse / zul. Gesamtgewicht von 16.000 kg. Die Abmessungen betragen: Länge: 7.650 mm, Breite: 2.500 mm, Höhe: 3.300 mm. Die Fahrzeuge verfügen über einen 6-Zylinder-Dieselmotor mit 6,9l Hubraum nach Abgasnorm EURO6D und einem Wandler-Vollautomatikgetriebe ALLISON 3000 mit 6 Vorwärtsgängen. Die Leistung beträgt 235 kW / 320 PS.

Die Fahrzeuge sind mit Hinterachsen-DifferentialSperre, Schleuderketten-Einrichtung und Luftfederung an der Hinterachse und Abbiegeassistent ausgestattet. Der feuerwehrtechnische Aufbau besteht aus dem Mannschaftraum, der an den Fahrerraum angebaut ist und dem Gerätekofferaufbau. Entsprechend der Aufgabenstellung, ein möglichst breites Spektrum an Feuerwehreinsatzlagen bewältigen zu können, ist die Ausstattung sehr umfangreich. Herausragende Leistungsmerkmale sind die eingebaute Pumpenanlage, Seite 2 von 2 ein Löschwassertank mit 2.200 Liter Inhalt, ein Lichtmast sowie eine maschinelle Zugeinrichtung / Seilwinde.

Durch die Anordnung von Atemschutzgeräten im Mannschaftsraum können sich bereits auf der Anfahrt vier Einsatzkräfte ausrüsten. Mit zwei Lüftungsgeräten können gezielt Räume entraucht werden. Neben Schläuchen und Feuerwehrarmaturen ermöglicht ein tragbarer Monitor auch die Abgabe von größeren Wassermengen von bis zu 2.000 Liter pro Minute. Bei Unfällen können mit Akkubetriebenen Rettungsgeräte der modernsten Generation Menschen aus Zwangslagen befreit werden.

Motorkettensäge und Tauchpumpen kommen bei Unwetterlagen zum Einsatz. Trotz der sehr umfangreichen Beladung wurde versucht, diese gut übersichtlich und nach Funktion und Anwendungsbereich sortiert in den Geräteräumen unterzubringen. Feuerwehrfahrzeuge sollen über einen langen Nutzungszeitraum eingesetzt werden. Dieser wird für Fahrzeuge bei der Berufsfeuerwehr mit 15 Jahren und der Freiwilligen Feuerwehr mit 20 Jahres angesetzt. Die Mannschaftskabine und der Gerätekofferaufbau wurde aus geschweißten Edelstahlprofilen aufgebaut, um Korrosionsschäden in der Zukunft zu minimieren und eine lange Fahrzeuglebensdauer zu erreichen. Auf Basis von Vorgaben durch die Norm DIN 14530 Teil 27 für HilfeleistungsLöschgruppenfahrzeuge erfolgte der Bau der Fahrzeuge nach Vorgaben und Anforderungen der Feuerwehr Remscheid.

Der Anschaffungskosten für ein Fahrzeug liegen bei 616.620,00 Euro bzw. 2.466.480,00 Euro für die vier Fahrzeuge. Letztendlich stellen die neuen HilfeleistungsLöschgruppenfahrzeug ein Arbeitsmittel dar, mit dem die Feuerwehr den Bürgerinnen und Bürgern optimale Hilfe in Notlagen bei Bränden, Unglücken und Unfällen leisten kann. Zwei der neuen Hilfeleistungs-Löschgruppenfahrzeuge sind auf der Hauptfeuer- und Rettungswache bei der Berufsfeuerwehr stationiert. Ein Fahrzeug erhält die Löscheinheit Lüttringhausen und das vierte HLF20 wird der Löscheinheit Hasten zugeteilt.

Quelle: Feuerwehr Remscheid

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