Verkehrsunfallbilanz für das Jahr 2024 für NRW

Insgesamt hat die Polizei rund 643.000 Verkehrsunfälle erfasst und damit rund 2.000 mehr als im Vorjahr. 2024 sind 485 Menschen im Straßenverkehr in Nordrhein-Westfalen ums Leben gekommen. Das sind 35 mehr Verkehrstote als noch 2023. Dafür zählte die Polizei insgesamt weniger Verletzte. Die Zahl der Motorradunfälle hingegen ist gestiegen. Auch bei den E-Scootern und Pedelecs haben die Zahlen zugenommen.
Innenminister Herbert Reul: „Hinter jedem Verkehrstoten steckt ein trauriges Schicksal und eine Familie, die mit diesem schrecklichen Verlust weiterleben muss. Keinen dieser Unfälle hätte es geben müssen. Wenn wir im Auto, zu Fuß, auf dem Motorrad oder mit dem Fahrrad unterwegs sind, müssen Umsicht und Rücksicht unsere besten Freunde sein. Das Gleiche gilt für die neueren Verkehrsmittel E-Scooter und Pedelecs. Fahren Sie einen Gang runter und schalten Sie bei Verantwortung rauf.“
Auf nordrhein-westfälischen Straßen verunglückten im letzten Jahr 78.675 Menschen und damit rund 1.000 weniger als 2023 (2023: 79..629). Als Verunglückte werden diejenigen erfasst, die bei Unfällen leicht- oder schwerverletzt oder getötet wurden. 161 Menschen kamen bei einem Autounfall ums Leben.
Die Hauptunfallursachen bei diesen Verkehrsunfällen, wo Personen zu Schaden kamen, waren ungenügender Sicherheitsabstand, Nichtbeachten der Vorfahrt, Fehler beim Abbiegen nach links und Geschwindigkeit.
Der höchste Anstieg von Verunglückten ist bei den MOTORRADFAHRERINNEN UND -FAHRERN zu verzeichnen. 3.160 Menschen sind im vergangenen Jahr bei 3.063 Motorradunfällen verletzt worden (2023: 2.827). Während im Jahr 2023 noch 58 Motorradfahrerinnen und -fahrer verstorben sind, kamen 2024 insgesamt 86 ums Leben.
Innenminister Herbert Reul: „In diesem Jahr macht mir besonders die Sicherheit von Motorradfahrern Sorgen. Weniger Knautschzone muss für alle mehr Vorsicht heißen. Seien Sie aufmerksam, für sich selbst und für andere. Jeder möchte sicher ankommen.“
Landesweit wurden 2.983 Unfälle mit E-SCOOTERN erfasst (2023: 2.429). Bei diesen Unfällen sind 2.954 Menschen verunglückt (2023: 2.119). Meist handelte es sich um junge Fahrerinnen und Fahrer. Acht Menschen starben nach einem Unfall mit einem E-Scooter (2023: 4).
Innenminister Herbert Reul: „Wir stellen fest, dass sich auch immer mehr ganz junge Menschen beim E-Scooter-Fahren verletzen. Teilweise waren die Verunglückten noch Kinder unter 14 Jahren. Mein Appell geht deshalb auch an die Eltern: E-Scooter sind keine Spielgeräte. Passen Sie auf Ihre Kinder auf.“
Während bei den PEDELEC-Unfällen zuletzt ein Rückgang (2022: 6.983; 2023: 6.848) zu verzeichnen war, muss in diesem Jahr ein Zuwachs an 434 Unfällen beobachtet werden (7.282). 43 Menschen kamen mit dem Pedelec ums Leben und damit drei mehr als im Vorjahr.
2024 wurden 13.472 Unfälle, an denen FAHRRADFAHRER beteiligt waren, erfasst (2023: 14.442). 37 Menschen starben nach einem Unfall mit dem Fahrrad (2023: 35).
FUSSGÄNGERINNEN UND FUSSGÄNGER waren in weniger Unfälle involviert. Im Jahr 2024 waren es 7.574 und demzufolge 273 Unfälle weniger als im Jahr 2023. 89 Fußgängerinnen oder Fußgänger wurden in 2024 im Straßenverkehr getötet, 13 weniger als 2023 (102).
Nordrhein-Westfalen ist mit rund 2.300 Autobahn-Kilometern Transitland, welches LKW aus ganz Europa passieren. 2024 erfasste die Polizei im gesamten Straßenverkehr 5.778 Unfälle mit LKW und somit 353 Unfälle weniger als im Jahr davor. Die Zahl der Getöteten bei Lkw-Unfällen sank von 19 auf 16.
Die Polizei registrierte 986 Unfälle bei denen die Unfallursache ANDERE BERAUSCHENDEN MITTELN EINE ROLLE SPIELTEN (2023: 884). Davon waren 412 Fälle, in denen Cannabis festgestellt wurde. 10 Menschen starben bei einem Unfall unter Drogeneinfluss
Innenminister Herbert Reul: „Die Straße ist kein Ort, an dem man seinen Rausch auslebt. Unter Drogen gehört niemand in den Straßenverkehr und schon gar nicht hinters Steuer. Kein Rausch kann es wert sein, das eigene Leben und das von anderen zu gefährden.“
Im letzten Jahr registrierte die Polizei 2.270 VERBOTENE KFZ-RENNEN und damit 126 mehr als im Jahr 2023 (2.144). 15 Menschen sind im letzten Jahr (3 in 2023) landesweit bei 578 Unfällen nach Kfz-Rennen (526 in 2023) getötet worden. Das Durchschnittsalter der Tatverdächtigen lag zwischen 25 und 27 Jahren.
Die Anzahl der Verkehrsunfallfluchten ist auf 147.349 gestiegen (145.367 in 2023). In 13 Fällen wurden 16 Menschen getötet. 12 von diesen 13 Fälle von Unfallflucht, in denen Menschen verstarben, konnte die Polizei aufklären.
Quelle: Ministerium des Innern des Landes Nordrhein-Westfalen
Weiter mit:
Kommentare
Neuen Kommentar verfassen