Magdeburger Weihnachtsmarkt: Auto rast in Menschenmenge – Aktuell fünf Tote und über 200 Verletzte

Ein friedlicher Abend auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt endete am Freitag in einer Katastrophe. Ein Mann raste mit einem gemieteten BMW in eine Menschenmenge und hinterließ ein Bild des Schreckens. Mindestens fünf Menschen kamen ums Leben, darunter ein Kleinkind. Die Zahl der Verletzten liegt inzwischen bei 205, darunter über 40 Schwerstverletzte. Was bis jetzt bekannt ist:

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Der Täter: Ein Arzt mit brisantem Hintergrund
Bei dem Tatverdächtigen handelt es sich um den 50-jährigen Taleb A., einen Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie aus Saudi-Arabien. Der Mann kam 2006 nach Deutschland und lebt seitdem in Bernburg, etwa 50 Kilometer südlich von Magdeburg. Laut ersten Ermittlungen war der Täter allein verantwortlich für die Tat, die von den Behörden als gezielt und geplant eingestuft wird.

Taleb A., der 2016 als Flüchtling in Deutschland anerkannt wurde, war zuletzt im Maßregelvollzug Bernburg tätig – einer Einrichtung für straffällig gewordene psychisch kranke Menschen. Auffällig ist auch seine Vorgeschichte: In einem Interview mit der FAZ im Jahr 2019 bezeichnete er sich selbst als „aggressivsten Kritiker des Islams in der Geschichte“ und erklärte, Atheist zu sein. Er hatte in Saudi-Arabien Verfolgung befürchtet und Asyl beantragt. Zudem engagierte er sich dafür, anderen Verfolgten den Weg ins Exil aufzuzeigen.

Tatablauf und Festnahme
Zeugen berichten, dass der Täter in einem Leihwagen mit hoher Geschwindigkeit in die Menschenmenge fuhr. Rettungskräfte und Polizei waren innerhalb kürzester Zeit vor Ort, um Verletzte zu versorgen und den Tatort abzusichern. Taleb A. wurde direkt nach der Tat festgenommen. Laut Polizei fiel ein erster Drogenwischtest positiv aus, was darauf hindeutet, dass er unter dem Einfluss von Betäubungsmitteln stand.

Noch in der Nacht durchsuchte die Polizei seine Wohnung in Bernburg. Hinweise auf weitere Täter liegen bislang nicht vor. Die Ermittler gehen von einem Einzeltäter aus.

Ein Weihnachtsmarkt in Schock und Trauer
Die Ereignisse haben nicht nur Magdeburg, sondern ganz Deutschland erschüttert. Die Polizei hat den Bereich rund um den Weihnachtsmarkt großräumig abgesperrt, während die Ermittlungen zu den Hintergründen der Tat auf Hochtouren laufen.

Die Motive des Täters und mögliche Verbindungen zu ideologischen oder persönlichen Konflikten sind derzeit Gegenstand der Untersuchungen. Fest steht, dass der Täter in der Vergangenheit wirre Aussagen über deutsche Behörden und Polizisten veröffentlichte. Diese bezeichnete er als „Treiber des Islamismus“.

Der Abend, der alles veränderte
Was als fröhliche Vorweihnachtsfeier begann, wurde innerhalb weniger Minuten zu einer Tragödie. Rettungskräfte und Krankenhäuser kämpfen weiterhin darum, das Leben vieler Schwerverletzter zu retten. Deutschland steht unter Schock, während sich die Frage nach Sicherheit und Prävention auf öffentlichen Veranstaltungen erneut stellt.

Dieser Bericht wird laufend aktualisiert.

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